Pressemitteilungen

Abgänge am Staatstheater müssen Weckruf für Ministerin sein

  • Freie Demokraten sind besorgt über Entwicklung
  • Künstlerische Qualität darf nicht leiden
  • Zusammenarbeit muss konstruktiver werden

WIESBADEN – Dr. Stefan NAAS, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat sich besorgt über die aktuelle Entwicklung am Staatstheater Wiesbaden gezeigt und die zuständige Ministerin Angela Dorn in die Pflicht genommen: „Binnen weniger Tage kündigen in dem Intendanten und dem Generalmusikdirektor zwei namhafte Kulturschaffende ihren Abschied vom Staatstheater an. Das muss ein Weckruf für die Ministerin sein“, erklärt Naas. „Sie muss sich die Frage stellen, ob diese doppelte Eskalation nicht hätte verhindert werden können.“

Naas erinnert daran, dass es mehrfach Berichte über Unstimmigkeiten zwischen dem Ministerium und dem Intendanten gegeben hat. Diese Unstimmigkeiten hätten sich in der Corona-Krise offenbar zugespitzt. Auch Differenzen zwischen dem Intendanten und dem Generalmusikdirektor seien schon länger bekannt und hätten sich ebenfalls zugespitzt. „Dass eine Vertragsverlängerung mit dem Intendanten nun unter anderem nicht zustande gekommen ist, weil die Ministerin nach eigenen Angaben die Frist verpasst hat, ist für so eine wichtige Frage wie die Besetzung der Intendanz des Wiesbadener Staatstheaters ein unwürdiger Vorgang“, kritisiert Naas. „Von einer Ministerin darf man erwarten, dass sie in solchen Situationen vermittelnd tätig wird und nicht mit Patzern wie verpassten Fristen weiter Öl ins Feuer gießt.“ Das werde vor allem in den kommenden Jahren bis zum jetzt angekündigten Abschied des Intendanten wichtig sein: „Die Ministerin und der Intendant müssen weiter zusammenarbeiten. Deshalb kommt es jetzt darauf an, dass die Ministerin das verspielte Vertrauen zurückgewinnt. Letztlich werden solche Streitigkeiten auf dem Rücken der Beschäftigten des Staatstheaters ausgetragen, und langfristig leidet darunter die künstlerische Qualität der Arbeit“, gibt Naas zu bedenken.

Die Freien Demokraten gehen der Kooperation von Ministerium und Staatstheater daher mit einem Dringlichen Berichtsantrag (Drs. 20/6436) auf den Grund. „Wir wollen unter anderem wissen, wie das Ministerium sicherstellen will, dass die Zusammenarbeit bis zum Ende der Tätigkeit des Intendanten konstruktiver verläuft als in den vergangenen Monaten“, erklärt Naas.