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Arbeit der Gedenkstätte Hadamar ist unverzichtbar

  • Freie Demokraten begrüßen Neukonzeption
  • Gesellschaft darf nicht wegschauen
  • Gedenkstätte gibt den Opfern eine Stimme

WIESBADEN – Dr. Stefan NAAS, erinnerungspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat die Arbeit der Gedenkstätte Hadamar als „unverzichtbar“ bezeichnet und die mit Millionenbeträgen von Bund, Land und Landeswohlfahrtsverband unterstützte Neukonzeption der Einrichtung begrüßt. „Die Geschichte der Opfer der Euthanasie-Verbrechen der Nationalsozialisten ist in Deutschland vielfach noch nicht lückenlos aufgeklärt, die Erinnerung an sie ist noch bruchstückhaft. In Hessen ist es die Aufgabe der Gedenkstätte Hadamar, das Schicksal dieser Opfer sichtbar zu machen“, macht Naas anlässlich der heutigen Plenardebatte deutlich. Die Freien Demokraten haben mit CDU, Grünen und SPD einen Antrag eingebracht, der die Unterstützung der Gedenkstätte und das gemeinsame Wahrnehmen von Verantwortung zum Ziel hat. Die Arbeit der Gedenkstätte sei unverzichtbar für die Nachfahren von Opfern. „Ihre Aufgabe ist es aber auch, dass wir als Gesellschaft nicht wegschauen.“

Die Förderung trage dazu bei, dass die Gedenkstätte auch einen Schwerpunkt auf die digitale Vermittlung lege. „61 Prozent der Besucher im Jahr 2019 waren Schülerinnen und Schüler. Daher ist auch die pädagogische Begleitung des Besuchs durch abgeordnete Lehrkräfte in Hadamar von besonderer Bedeutung.“ Die Arbeit mit jungen Leuten sei auch deshalb unverzichtbar, weil es über die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hinaus um eine kritische Beschäftigung mit dem Begriff der Normalität in der Gegenwart gehe. „Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hat immer auch Einfluss auf unsere heutige Gesellschaft: Wenn moderner Antisemitismus wieder an Boden gewinnt; wenn Menschen, die nicht einer Norm entsprechen, aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, dann verliert unsere Gesellschaft an Zusammenhalt“, betont Naas.

Er ergänzt: „Die Aufgabe der Gedenkstätte Hadamar ist es, aufzuklären und zu sensibilisieren, die Erinnerung wachzuhalten und den Opfern einen Ort und eine Stimme zu geben.“ Verantwortung der Abgeordneten sei es, die Gedenkstätte bei dieser Aufgabe zu unterstützen.