- Wasserstand darf nicht zu weit sinken
- Landesregierung sollte Problem nicht länger leugnen
- Freie Demokraten unterstützen Seilbahn-Projekt
WIESBADEN – „Neuer Sommer, alte Probleme: Wieder einmal ist der Wasserstand am Edersee niedrig und sogar schon früher als im Vorjahr unter die 50-Prozent-Marke gesunken“, erklärt Wiebke KNELL, tourismuspolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Schon lange setzen sich die Freien Demokraten für eine sensible Interessenabwägung in Bezug auf die Wasserstandssteuerung ein. „Der Edersee ist ein bundesweit bekanntes Reiseziel, von dem andere Ziele profitieren. Ohne den Edersee wären manche Angebote wahrscheinlich nie entstanden. Deshalb ist es wichtig, den Wasserstand so zu halten, dass weiterhin Freizeitangebote am Edersee möglich sind. Das gilt in diesem Jahr umso mehr, da viele Menschen aufgrund der Corona-Krise ihre Ferien zu Hause verbringen.“ Noch im Frühjahr habe Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir gesagt, dass der Edersee genug Wasser habe. „Das war offenkundig falsch, denn nun wird bekannt, dass die Probleme bereits im April anfingen. Die Landesregierung sollte das Problem nicht länger leugnen und sich endlich beim Land Niedersachsen stärker für den Interessenausgleich zwischen dem Edersee als Ausflugs-und Ferienziel und dem Schiffsverkehr auf der Oberweser einsetzen, als das bislang der Fall war.“
Knell und der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Stefan NAAS, haben sich gerade erst bei einem Ortstermin am Edersee erneut von der Bedeutung des Gewässers für den Tourismus überzeugt und das Gespräch mit den Investoren gesucht, die eine Seilbahn am Ufer des Sees errichten wollen. „Wir Freie Demokraten unterstützen die Idee einer Seilbahn. Sie ist nicht nur eine weitere Attraktion für den Tourismus, der rund 3.500 Arbeitsplätze in der Region sichert. Sie hat auch eine vergleichsweise kurze Bauzeit, ist darüber hinaus ein umweltfreundliches Verkehrsmittel und kann die Straßen am Edersee entlasten“, betont Naas. Einziges Hindernis sei die Position eines Masts, die aktuell in einem FFH-Gebiet und im geplanten Erweiterungsbereich des Nationalparks Kellerwald-Edersee liege. Für den Bau der Seilbahn sei deswegen ein Sondergenehmigungsverfahren erforderlich. „Ich hoffe, dass bei der Entscheidung die zahlreichen ökologischen Vorteile der Seilbahn gegenüber dem Status quo den Ausschlag zugunsten der Seilbahn geben werden“, sagt Knell, die auch umweltpolitische Sprecherin der Fraktion ist. Naas ergänzt: „Für den Tourismus am Edersee wäre eine Seilbahn ein großer Gewinn.“