Initiativen, Kunst & Kultur, Vor Ort im Hochtaunuskreis

Denkmalschutz für den Fluchtstollen in Kransberg (Hochtaunuskreis) als Teil des sogenannten Führerhauptquartiers „Adlerhorst“ in Langenhain-Ziegenberg (Wetteraukreis)

Während der nationalsozialistischen Verbrechensherrschaft gab es zahlreiche Arbeitseinsätze von Kriegsgefangenen, KZ-Häftlingen sowie Zwangsarbeitern – so auch in vielen hessischen Kommunen, wie beispielsweise dem Hochtaunuskreis. 2013 wurden im Hochtaunuskreis vier Gedenktafeln aufgestellt, die an diese Verbrechen erinnern. Eine davon markiert einen in Kransberg erbauten Stollen. Häftlinge, die zwischen 1944 und 1945 vor den Schlossmauern im KZ-Außenkommando „Tannenwald“ interniert wurden, arbeiteten an einem Fluchttunnel zwischen dem Bunker im Schloss und dem Dorf. Der Fluchtstollen ist historisch von besonderer Bedeutung, da das Schloss Kransberg eine Nebenstelle des sogenannten Führerhauptquartiers „Adlerhorst“ in Langenhain-Ziegenberg (Wetteraukreis) war. Im Dezember 1944 verbrachte Adolf Hitler einige Wochen im „Adlerhorst“, um von hier aus die vorletzte Offensive an der Westfront zu leiten. Die sogenannten Führerhauptquartiere waren ein wichtiger Bestandteil der NS-Propaganda. Die Aufarbeitung ihrer Geschichte ist daher grundlegender Bestandteil der Aufarbeitung der NS-Diktatur insgesamt.

In § 11 Hessisches Denkmalschutzgesetz heißt es zur Erfassung unbeweglicher Kulturdenkmäler, dass diese im Benehmen mit der Gemeinde erfasst und nachrichtlich in das Denkmalverzeichnis eingetragen werden. Trotz verschiedener Bemühungen in diese Richtung steht der Fluchtstollen Kransberg bisher nicht unter Denkmal- schutz.

Hier finden Sie die Anfrage: KA_20:06241_Denkmalschutz für den Fluchtstollen in Kransberg (Hochtaunuskreis) als Teil des sogenannten Führerhauptquartiers „Adlerhorst“ in Langenhain-Ziegenberg (Wetteraukreis)